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Hybride Veranstaltung planen

Was ist eine hybride Veranstaltung?

Die einen sind live dabei – die anderen digital. Hybride Events sind Veranstaltungen mit einem Mix aus physischer Präsenz und digitaler Teilnahme. Hybride Veranstaltungen sind analog und digital, ein Teil agiert also direkt vor Ort – der andere Teil nimmt online teil. Durch diese Möglichkeit wird ein noch größeres Publikum erreicht.

Hybride Events übertragen nicht nur einen Livestream der Vorträge ins Internet, sondern beziehen ihr Online-Publikum interaktiv und in Echtzeit in die physisch stattfindende Veranstaltung ein. Nachfragen, mitreden, netzwerken, digital abstimmen – das gehört idealerweise alles zu einem hybriden Event.  

Hybride Formate von Konferenzen, Seminaren, Messen & Co. sind schon seit vielen Jahren Bestandteil der Veranstaltungsbranche. Doch die mit der Pandemie von 2019 verbundenen Hygiene- und Abstandsregeln haben Akzeptanz und Resonanz, Entwicklung und Angebot hybrider Meetings, Konferenzen, Workshops und Events nachhaltig beeinflusst. Hybride Events haben sich Schritt für Schritt als zukunftsfähiges Veranstaltungsformat etabliert. Gäste schätzen die sichere, ortsunabhängige Teilnahme, die Zeit- und Kostenersparnis sowie die höhere Flexibilität. Veranstaltende, Referent*innen wie Teilnehmende freuen sich auch in herausfordernden Zeiten agieren zu können, sich persönlich vor Ort zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen.

Damit hybride Konferenzen von der ersten bis zur letzten Minute erfolgreich sind, braucht es – wie bei anderen Events auch – eine langfristige Planung, viel Erfahrung, ein breites Netzwerk, funktionierende Technik und jede Menge Herzblut.

Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre hybriden Veranstaltungen erfolgreich planen.

Hybride Events - die Vor- und Nachteile

Die Vorteile hybrider Veranstaltungen verglichen mit rein virtuellen oder rein physischen Events liegen mit Sicherheit in der höheren Flexibilität und Reichweite: Alle können so teilnehmen wie sie es bevorzugen. Für Interessierte die z. B. eine zeitintensive An- und Abreise aktuell nicht organisieren können oder aus Kostengründen (Reise- und Hotelkosten) nicht teilnehmen möchten, stellen hybride Events auch in Nicht-Krisenzeiten eine Alternative dar.

Ein hybrides Event gibt Ihnen außerdem die Möglichkeit, Ihre Veranstaltung in Gänze aufzuzeichnen und zur Nachbereitung an die Teilnehmenden zu verschicken. Zudem können die Inhalte Ihrer Veranstaltung lange nach dem eigentlichen Veranstaltungszeitraum aktuell bleiben, angesehen und diskutiert werden. Das schafft Mehrwert.

Es gibt einige Herausforderungen, die eine hybride Veranstaltung mit sich bringt. So kann ein hybrides Event zwar ein besonderes Gefühl der Vernetzung vermitteln; eine reduzierte Face-to-Face-Kommunikation kann sich aber auch negativ auswirken – ebenso wie ein möglicherweise fehlender Austausch der digitalen Teilnehmenden mit denjenigen vor Ort. Je nach Feinplanung und Anspruch kann der finanzielle und organisatorische Aufwand höher ausfallen.

Eine hybride Veranstaltung zu planen, fordert Sie daher heraus, interaktiv zu denken und zu planen. Sie benötigen nicht nur eine Moderation vor Ort, sondern auch eine, die sich um die digitalen Teilnehmenden kümmert.

Wann sollte ein hybrides Format gewählt werden?

Die Antwort liegt im Veranstaltungskonzept sowie dessen praktischer Durchführbarkeit. Ein Gefühl der Zugehörigkeit aller Teilnehmenden zu schaffen, ist ein Schlüsselelement, um ein erfolgreiches hybrides Event zu veranstalten. 


Ziehen Sie es in Betracht, eine hybride Veranstaltung zu planen, wenn Sie:

  • die technischen und kreativ-konzeptionellen Herausforderungen lösen können
  • sich nicht von Aufwand und Organisation abschrecken lassen
  • eine internationale oder ortsunabhängige Zielgruppe ansprechen wollen
  • etwas Neues wagen möchten, um Ihre Vorhaben insgesamt voranzubringen (beispielsweise das Bewerben Ihrer Marke)

Leitfaden zur Planung eines hybriden Events

Sie haben alle Aspekte abgewogen und sich dazu entschieden, ein hybrides Event zu veranstalten? Damit es gelingen kann, legen Sie Ihre Planungshorizonte am besten langfristig an. Haben Sie ein breites professionelles Netzwerk, Kollegin*innen oder Bekannte, die bereits ein solches hybrides Event veranstaltet haben? Sehr gut – ihre Erfahrungswerte können Ihnen helfen.

1. Veranstaltungsziele definieren

Die Ziele einer hybriden Veranstaltung unterscheiden sich grundsätzlich nicht von denen eines anderen Veranstaltungsformats. Am Anfang steht immer die Frage: Welche Zielgruppe soll mit welcher Idee begeistert werden und wie kann ich diese Zielgruppe am besten erreichen? Beim hybriden Event kommt noch ein wesentlicher Aspekt dazu: Wie kann es gelingen, aus der Veranstaltung ein Erlebnis zu machen, das sowohl physisch als auch digital Anwesende fesseln kann?

Machen Sie es zu einem Ihrer Ziele, zu wissen, welches Resultat für Ihre hybride Veranstaltung am wichtigsten ist und richten Sie Ihre praktischen und kreativen Ideen daran aus.

Weitere konkrete Zielpunkte können sein:

  • Interaktion (Networking, Kooperation, Austausch)
  • Finanzieller Mehrwert (Ticketverkäufe, Sponsorengelder, Produktverkäufe)
  • Information (Austausch von Kenntnissen, Bereitstellung von Content)
  • Zufriedenheit (besonders wichtig bei Veranstaltungsreihen)

 

2. Veranstaltungskalkulation & Budgetplanung

Hybride Veranstaltungen können mehr Budget erfordern als herkömmliche Veranstaltungen. Ihre Budgetplanung bestimmt maßgeblich, welche Ideen und Möglichkeiten funktionieren können – und welche den Rahmen sprengen.

Werfen wir zunächst einen Blick auf eine Auswahl möglicher grundsätzlicher Kostenpunkte:

  • Interne Kosten (wie Vorbereitungstreffen, Recherche, Proben und Technik-Checks, Dokumentation und Nachbereitung etc.)
  • Kosten für die Registrierungssoftware, die Zahlungs- und/oder Stornierungsprozesse der Teilnehmenden
  • Kosten für vorproduzierte, digitale Inhalte (um eine hohe Qualität auch für die digital Teilnehmenden zu gewährleisten)
  • Miete der Eventlocation
  • Bühnendekoration / Hintergründe
  • Hotel- oder Logikosten
  • Catering
  • Moderierende, Referierende, Redende
  • Dekoration und Visualisierung in den Räumlichkeiten
  • Give-Aways für die Teilnehmenden
  • Entertainment Add-Ons (wie Online-Spiele, virtuelle Stadtführungen o. Ä.)
  • Druck von Programmen und Tagungsmaterial, ggf. Druck von Printwerbung 
  • Hostessen, Sicherheitsdienste, Techniker*innen, Auf- und Abbau, Betreuung, Online-Support
  • Marketing (ggf. Online-Werbung wie Google Ads und Social Media Anzeigen)
  • Ggf. Hygienematerial wie Desinfektionsspender
  • Evtl. Agenturkosten

Zu diesen Kostenpunkten gesellen sich bei hybriden Veranstaltungen auch die Kosten für spezielle Technik, sowie deren Einrichtung, Wartung und Betreuung. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, welche technischen Lösungen Sie wirklich benötigen.

 

3. Veranstaltungsort und Technik auswählen

Eine hybride Veranstaltung braucht eine aufwendigere Technik und hat somit eine größere (Grund-)Ausstattung nötig als eine reine Präsenzveranstaltung. Ganz konkret benötigen Sie: 

  • eine verlässliche Plattform, über welche der Stream realisiert wird 
  • hochwertige Kameratechnik, die mehrere Kameras für wechselnde Perspektiven inkludiert
  • eine sehr gute Mikrofonierung, sowohl für die Redner*innen als auch für Fragen aus dem Publikum
  • Lautsprecher, Pulte, Leinwände, Beamer (kann in der Location bereits vorhanden sein)
  • Techniksets für die Referierenden (auch fürs Home-Office)
  • eine sehr belastbare, stabile und schnelle Internetverbindung 
  • Computer für Ihre Techniker*innen, die die Übertragung des Live Streams überwachen und moderieren

Eine zuverlässige technische Infrastruktur ist die Basis für den Erfolg eines hybriden Events. Die Technik und ihre Bedienenden müssen wie ein Uhrwerk ineinandergreifen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Die entsprechenden Kosten richten sich vor allem danach, wie Sie Ihr Event digital zugänglich machen möchten: Die Länge der Sendezeit, die Art der Übertragung (Live Stream, On-Demand oder Simulive), die Anzahl der Videosessions sowie der digitalen Senderäume beeinflussen die Kosten für Ihre IT-Infrastruktur, sowie die Kosten für die nötigen Software-Lizenzen. 

Unser Tipp: Die notwendige physische Technik kann unproblematisch gemietet oder geleast werden und muss nicht zwangsläufig gekauft werden! Das kann bei hybriden VeranstaltungenKosten sparen.

Der Veranstaltungsort für ein hybrides Event sollte bestenfalls die technische Infrastruktur unterstützen, die Sie benötigen. Hier geht es nicht mehr nur um eine geeignete Bestuhlung, Barrierefreiheit, Sicherheit und Parkmöglichkeiten. Vielmehr muss der hybride Aspekt Ihres Events von vornherein mitgedacht werden: 

  • Muss die Location besonders ausgeleuchtet werden? 
  • Welche Perspektiven für die Kameras bietet der Ort? 
  • Liegt vielleicht schon eine passende technische Infrastruktur an?
  • Wie schnell und stabil ist die Internetanbindung? 
  • Wie ist die Raumakustik? Gibt es Störgeräusche?
  • Ist die Möglichkeit gegeben, einen separierten Regieraum einzurichten?

4. Veranstaltungsablauf & Zeitplan

Der reibungslose Ablauf Ihrer hybriden Veranstaltung ist ebenso wichtig wie die Wahl der richtigen Location oder der technischen Infrastruktur. Orientieren Sie sich dabei am besten an den folgenden Schritten:

  • Erstellen Sie einen Ablaufplan für alle Beteiligten (Dienstleistende, Moderation, Hilfskräfte etc.)
  • Benennen Sie jeweils eine*n Hauptverantwortliche*n (samt Telefonnummer)
  • Testen Sie frühzeitig die Stabilität und Funktionen Ihrer digitalen Plattform
  • Achten Sie auf den Datenschutz sowie die Sicherheit der Abläufe vor Ort
  • Bereiten Sie das Portal für den digitalen Bereich Ihres Events sorgfältig vor, indem Sie ihn beispielsweise in Ihrem Corporate Design gestalten (lassen), vorproduzierten Content hochladen, Sponsoren einbinden und einen Guide an die digital Teilnehmenden verschicken
  • Erproben Sie, welche Kameraeinstellungen und Mikrofonpositionen besonders geeignet sind (die physische Moderation sollte auch direkt in die Kamera zu den digital Teilnehmenden sprechen können), und vereinbaren Sie Probetermine mit einigen Referierenden
  • Stellen Sie sicher, dass die Veranstaltungsinhalte sich problemlos digital erfahren lassen (Ihre virtuellen Teilnehmenden sind schwerer am Schirm zu halten als Ihre Präsenzteilnehmenden im Saal)
  • Überlegen Sie, ob und wenn ja, welche Inhalte Sie im Nachhinein als Evergreen-Inhalte digital abrufbar machen möchten

Seien Sie auf alles gefasst: Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, ist es ratsam, Pufferzeiten einzubauen und – vor allem – einen (kreativen) Plan B für technische Ausfälle und Störungen parat zu haben.

5. Nachbereitung und Evaluation

Die letzten Häppchen sind verzehrt, die letzten Hände geschüttelt. Schluss? Nicht ganz – die Nachbereitung für Ihre hybride Veranstaltung steht noch aus. Ihre Veranstaltung ist nur so erfolgreich, wie Ihre Teilnehmenden zufrieden sind. Ob dem so war, gilt es nun, in Erfahrung zu bringen. 

Neben den reinen Nutzungsstatistiken, die Sie im Backend Ihrer Streaming-Plattform abrufen können, bietet sich das Einholen von persönlichem Feedback an. Es ist eine zentrale Säule zur Messung des Erfolgs Ihrer Veranstaltung. Sie können es beispielsweise mit einer Dankes-Mail ein paar Tage nach der Veranstaltung einholen. Eine sympathische und aufrichtige Nachricht erhöht die Chance auf großen Rücklauf von Umfragebögen. Webanwendungen wie SurveyMonkey, LimeSurvey, Typeform oder Google Forms sind nützliche Tools für Ihre Fragen.

Für Ihre interne Erfolgsmessung zählt außerdem der Abgleich mit Ihren eingangs formulierten Zielen: Welche Ziele wurden erreicht? Welche Ziele wurden zusätzlich erfüllt? In welchen Bereichen hätten die Teilnehmenden noch mehr erwartet? Wie wurde auf unerwartete Situationen reagiert? Solche und ähnliche kritische Fragen sind wichtig, um zukünftige hybride Events noch besser an die Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmenden anzupassen. Scheuen Sie nicht die Kritik – freuen Sie sich über konstruktive Anregungen!

 

 

Wie lässt sich die Interaktion zwischen physischen und virtuellen Teilnehmenden fördern?

Ein einfaches Mittel ist die Integration von Fragen und Kommentaren der digitalen Teilnehmenden im physischen Plenum. Vermeiden Sie am besten eine reine „Frontalveranstaltung“. Seien Sie kreativ und mixen Sie Methoden und Formate: Hybride Diskussionsrunden, Live-Umfragen, Speed Networkings, World Cafés und interaktive Spiele sind Mittel, die infrage kommen können.

Wenn Sie etwas mehr Budget zur Verfügung haben (und eine große und vielleicht internationale hybride Veranstaltung planen), kann es sich für Sie lohnen, eine Event-App aufsetzen zu lassen: Hier können nicht nur physisch und digital Anwesende direkt vernetzt werden – auch die Veranstaltenden können sich direkt an alle Mitwirkenden richten, z. B. via Newsfeeds.

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Checkliste zur Veranstaltungsplanung als Download

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