Pirate Summit - Ein Event für Start-Ups
Manche sagen, es ist die verrückteste Veranstaltung für Gründer & Investoren weltweit! Um dahin zu gelangen, hat der Initiator des Gründerevents Till Ohrmann den Pirate Summit zu seiner Herzensangelegenheit erklärt, was anfangs dazu geführt hat, dass die Couch im Büro sein Schlafplatz wurde: „Wohnung und Büro waren dasselbe...“
CCB: Sie waren von Anfang an bei der Entwicklung des Pirate Summits dabei. Was ist der Pirate Summit?
Ohrmann: Der Pirate Summit ist eine Gründer- und Investoren-Veranstaltung für Start-Ups, die sich in einer frühen Phase befinden: also unserer Definition nach Start-Ups mit einem Finanzierungsvolumen bis maximal 1,5 Mio. Euro. Pirate Summit lebt von Freude am Unternehmertum, von Abenteuerlust...
Deswegen also das Piraten-Motiv...
Ja, wir wollten eine Plattform schaffen, die es ermöglicht Investoren kennenzulernen. Nach Gesprächen mit Investoren und Gründern war klar, so ein Event braucht einen spannenden Rahmen! Dann wies mich einer der späteren Mitgründer auf einen Blogbeitrag hin: Dort wird Unternehmertum mit Piratentum verglichen. Piraten sind risikofreudig und abenteuerlustig, sie sind auf Schatzsuche, sie vergessen alles um sich herum, lassen alles Private zurück, nur um sehr fokussiert auf dieses eine Ziel zuzusteuern. Wir fühlten uns mit dieser Definition von Unternehmertum sehr gut aufgehoben. Dann haben wir eine Konferenz gebaut, die dem Ganzen entsprach. Als Speaker konnten wir sehr namhafte Personen der internationalen Gründerszene gewinnen. Trotzdem sprechen bei uns Gründer und Investoren auf Augenhöhe miteinander. Dies ist ja auch in unseren house-rules festgehalten.
Warum Köln?
Ursprünglich war Iserlohn als Standort gedacht (dort habe ich studiert), aber nach den ersten Gesprächen war klar, dass es eine größere Stadt sein muss. Köln war wegen der tollen Kultur unsere erste Wahl. Ich glaube, dass der Pirate Summit in wenige Städte europaweit so gut passt wie nach Köln. Köln funktioniert, weil Köln liberal ist, offen für Neues, weil Köln verrückt ist, u.a. durch den Karneval, es fühlt sich einfach anders an. Für Köln spricht zudem definitiv die Nähe zu anderen Standorten: Ich denke dabei nicht nur an das Rheinland, sondern auch an das Ruhrgebiet, an die kurze Strecken ins Rhein-Main Gebiet und in die Benelux-Länder. Alles in einem Umkreis von 200 km, das sind 1,5 Stunden Autofahrt. Dadurch bedingt, ist es in diesem Ballungszentrum möglich Millionen von potentiellen Kunden zu erreichen und Kontakte zu vielen weltweit relevanten Mittelständlern und Konzernen aufzubauen. Das passt alles sehr gut zusammen – hier in Köln.
Den Pirate Summit gibt es seit 6 Jahren. Warum ist der Pirate Summit so erfolgreich?
Ich glaube, dass es tatsächlich das Ergebnis folgender Komponenten ist: Authentizität, Auswahl der richtigen Teilnehmer und Verrücktheit. Wir vermarkten uns als „craziest Startup-Event in Europe“, manche sagen auch, er ist der verrückteste weltweit. Ein weiteres entscheidendes Merkmal ist die Teilnehmer-Auswahl. Wir sind ein application-only-Event, d.h. die Leute müssen sich bei uns bewerben oder werden von uns weltweit angesprochen und eingeladen. Es gibt nicht einfach die Möglichkeit ein Ticket zu kaufen. Da sind wir sehr kompromisslos. Wir machen mehrere Events, aber der Pirate Summit ist unser Herzstück und verkörpert Unternehmertum wie wir und unsere Teilnehmer es leben.
Wer sind die Vorkämpfer der Kölner Startup-Szene?
Zum Beispiel das Unternehmen, das einen Adblocker entwickelt hat, ein Programm um Werbung zu blocken. Das wurde bereits weltweit millionenfach auf Browsern installiert. Die Erfinder sitzen in Köln: Ein paar Dutzend Mitarbeiter und finanziell wohl extrem erfolgreich! Das sind solche Erfolgsgeschichten, die kaum jemand kennt. Und die Köpfe dazu sitzen hier in Köln und sind Weltmarktführer im digitalen Bereich.
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