Alle Maßnahmen und Ideen zielen darauf ab, ein Marktplatz zu sein, der den Messebetrieb maximal ressourcenschonend ermöglicht. „Das ist herausfordernd. Wir gehen diese Situation jedoch mit Nachdruck an und haben das klare Ziel, bis 2035 klimaneutral zu sein“, sagt Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Dafür müssen wir CO2- Emissionen reduzieren, Ressourcen sparen und auf erneuerbare Energien umstellen“, nennt Böse wichtige Stellschrauben. Als Rahmen für diese und zahlreiche weitere Aktivitäten dienen der Koelnmesse die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen, auf denen auch die zukünftige Nachhaltigkeitsstrategie der Koelnmesse fußt.
Nachhaltigkeit ist ein Thema, das die Koelnmesse seit Beginn ihrer Modernisierungsund Bauprojekte im Jahr 2015 begleitet. Zahlreiche Projekte, darunter das dynamische Logistikmanagement eSlot, das weltweit größte MesseVerkehrsleitsystem zur Reduzierung von Staus und Kfz-Emissionen und die vollständige Umstellung auf Ökostrom, tragen schon heute zu mehr Nachhaltigkeit bei Messeauftritten und Besuchen bei. Im Rahmen der für dieses Jahr geplanten Nachhaltigkeitsstrategie stellt sich die Koelnmesse nun noch stärker als zuvor ihrer Verantwortung - nicht nur für wirtschaftliche, sondern auch für gesellschaftliche und ökologische Belange. Um das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei Kundinnen und Kunden, dienstleistenden Unternehmen, Gesellschaftern und Mitarbeitenden gleichermaßen zu steigern, bündelt die Koelnmesse ihre einzelnen Maßnahmen ab sofort unter dem neu entwickelten Label „Tradefairer“. Die zunehmende strategische Bedeutung des Themas zeigt sich auch in der Erweiterung des Geschäftsbereiches Unternehmensentwicklung um den Themenschwerpunkt Sustainability sowie der Schaffung neuer Personalkapazitäten.
„Seit jeher ist es Ziel der Koelnmesse, sowohl Industrie und Wirtschaft als auch die gesamte Kölner Region bei zentralen Herausforderungen zu unterstützen. Das bedeutet, dass wir zunächst konsequent auf Potenziale zu mehr Nachhaltigkeit in unserem eigenen Handeln schauen und die bereits erzielten, sehr erfreulichen Fortschritte weiter ausbauen“, sagt Messechef Böse. Dabei gelten ein effektives Abfall- und Wertstoffmanagement, Einsparpotenziale für Energie- und Materialverbrauch sowie nachhaltige Energiebeschaffung als die größten Herausforderungen der kommenden Jahre.
„Die einzelnen Schwerpunktthemen werden derzeit in bereichsübergreifenden Arbeitsgruppen definiert und kommende Meilensteine festgelegt”, sagt Prof. Dr. Christian Glasmacher, Mitglied der Geschäftsleitung, Geschäftsbereichsleiter Corporate Development & Sustainability. Dafür bezieht die Koelnmesse alle für die nachhaltige Durchführung von Veranstaltungen relevanten Akteure mit ein. „Denn eine erfolgreiche und glaubwürdige Nachhaltigkeitsarbeit setzt ein Umdenken und eine Umsetzung in allen Bereichen der Koelnmesse sowie in unserem gesamten Umfeld voraus“, erklärt Glasmacher. Daher hat die Koelnmesse zu Beginn des Strategie-Prozesses eine umfangreiche Stakeholder-Befragung durchgeführt. Über 3.000 Rückmeldungen sind klarer Ausdruck für die hohe Relevanz der Themen und dass der Schritt zu einem Dialog mit Kundinnen und Kunden, Dienstleistern und der Belegschaft richtig war.
„Wir sind fest entschlossen, als Messegesellschaft Vorreiter und Vorbild für andere Unternehmen und Branchen zu sein“, so Glasmacher weiter. Dafür wird die Koelnmesse auch Gastveranstalter aktiv bei der Integration des Themas Nachhaltigkeit auf Messen unterstützen und auf eigenen Veranstaltungen Angebote und Beratung für eine nachhaltige Teilnahme anbieten. Hierzu zählen zum Beispiel ein nachhaltiges Beschaffung- und Lieferkettenmanagement ebenso wie ein nachhaltiger Standbau und Catering. Dafür bietet die Koelnmesse bereits heute nachhaltige System-Stände an, die durch langjährige Wiederverwendung keinen Müll produzieren und schnell mit wenigen Klicks aufgebaut sind. Erklärtes Ziel ist, bis 2030 das Gesamtportfolio für Systemstandbau und Standbegrenzungswände vollständig CO2-neutral anzubieten.
„Der Bereich neuer, nachhaltiger Technologien entwickelt sich erfreulich dynamisch und wir prüfen fortlaufend, welche Innovationen wir für unseren weitläufigen Kölner Standort nutzen können”, ergänzt Gerald Böse. „Klar ist, dass wir umfassend investieren werden, um eines der größten Messegelände der Welt auch zu einem der nachhaltigsten zu machen.”
Um gemeinsam die nachhaltige Entwicklung der Veranstaltungsbranche voranzutreiben, engagiert sich die Koelnmesse in Initiativen, Projekten und Netzwerken und wird diese Kooperationen in Zukunft weiter intensivieren. So ist die Koelnmesse als Mitglied des Gemeinschaftsprojekts Net Zero Carbon Events Teil einer globalen Initiative mit dem Ziel, die CO2-Emissionen im Veranstaltungssektor in Richtung Netto-Null zu führen. Dafür wird sie auf ihren weltweiten Veranstaltungen passende Maßnahmen identifizieren und ergreifen.
Schon jetzt richtet die Koelnmesse ihr Handeln an den SDGs der Vereinten Nationen aus, also Kategorien, an denen sich Unternehmen weltweit orientieren können (und müssen): Neben Aktivitäten zum Klimaschutz und einer nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft, Industrie und Infrastruktur gehören Maßnahmen zu Gesundheit und Wohlergehen, hochwertige Bildung und Chancengleichheit zu den Zielen, hinter denen die Koelnmesse voll und ganz steht. So erhöht die Koelnmesse bis 2025 die Anzahl der Ausbildungsplätze und der Weiterbildungstage um 15 Prozent und setzt in der Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten neben Umwelt- auch Sozialkriterien um. Seit 2023 gilt dies für alle Neuverträge und bis 2028 für alle Dienstleistungsverträge.
„Die Gesamtheit unserer Maßnahmen und Planungen zeigt: Die Koelnmesse hat sich auf den Weg gemacht zur umfassenden Nachhaltigkeit. Den Weg gehen wir aus eigener Initiative und strategisch an – sind aber sicher noch nicht am Ziel“, resümiert Koelnmesse-CEO Gerald Böse. „Die nächsten wichtigen Schritte sind die Finalisierung und Verabschiedung unserer Nachhaltigkeitsstrategie. In diesem Prozess werden unsere Arbeitsgruppen ambitionierte Meilensteine setzen und so die Strategie konkret vorantragen.“