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Köln als Knotenpunkt für Weltraumforschung und zukünftige Satellitenkommunikationsdienste

© ESA/Mlabsapce

In Köln wird das GOVSATCOM Hub als zentraler Bestandteil für europäische Satellitenkommunikationslösungen aufgebaut.

Die EU hat die Entscheidung bekannt gegeben, wo die neue Bodeninfrastruktur für zukünftige Satellitenkommunikationsdienste aus den Programmen GovSatCom und IRIS2 hinkommen soll. Die Bundesregierung, das Land Nordrhein-Westfalen sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR e.V.) haben eng zusammengearbeitet, um den sogenannten „GOVSATCOM Hub“ in Deutschland zu verorten. Damit wird ein zentraler Bestandteil für europäische Satellitenkommunikations-lösungen in Deutschland aufgebaut und ein wichtiges Element für die langjährige Betriebsphase der IRIS²-Konstellation am Standort Köln etabliert.

Koordinatorin für die Deutsche Luft- und Raumfahrt der BundesregierungDr. Anna Christmann: Mit dem GOVSATCOM Hub bereiten wir die zukünftigen Satellitenkommunikationsdienste für Europa vor. Deutschland leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur technologischen und sicherheitspolitischen Souveränität Europas. IRIS² wird widerstandsfähige und sichere Kommunikationsdienste bieten, die besonders in Krisenzeiten unverzichtbar sind.

Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst: Dass die Entscheidung für das GOVSATCOM Hub auf Köln gefallen ist, unterstreicht ein weiteres Mal die herausragende Bedeutung Nordrhein-Westfalens als zentraler Standort für Luft- und Raumfahrt in Europa. In diesem Jahr haben wir bereits das einzigartige Trainings- und Technologiezentrum LUNA in Köln eröffnet. Jetzt folgt die Beteiligung am IRIS²-Programm zur Satellitenkommunikation der Europäischen Union. Beides zeigt: Der Weg in den Weltraum führt über Nordrhein-Westfalen. Mit dieser Investition in das GOVSATCOM Hub schaffen wir eine sichere Kommunikationsinfrastruktur und legen den Grundstein für einen zusätzlichen Innovationsstandort, von dem die gesamte Region nachhaltig profitiert. Insbesondere Köln wird als Knotenpunkt für Weltraumforschung gestärkt und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung technologischer Innovationen.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin des Landes Nordrhein-Westfalen Mona Neubaur: Der Standort Köln entwickelt sich Schritt für Schritt zum führenden Kompetenzzentrum für Raumfahrt und Zukunftstechnologien in Europa. Hier finden Spitzenforscherinnen und -forscher attraktive Bedingungen und eine strategische günstige Lage, die eine intensive internationale Zusammenarbeit über Forschungsbereiche hinweg ermöglicht. Der GOVSATCOM Hub wird als Schnittstelle für sichere und schnelle Kommunikationssysteme einen wichtigen Beitrag zu mehr Resilienz und Souveränität in Europa leisten und die Grundlagen für neue Technologie-Anwendungen schaffen. Das zeigt: Wir haben in Nordrhein-Westfalen das Wissen und die Fähigkeiten, mit wegweisenden Innovationen Zukunft zu gestalten. Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort werden wir die Entwicklung der Weltraumforschung in Köln weiter nach Kräften unterstützen.

Über den Hub soll zukünftig die Steuerung und Koordinierung von Angebot und Nachfrage aller zentralen Dienste des neuen Satellitensystems erfolgen. Er dient damit als Netzwerkknoten für die Zuteilung und Verschaltung sämtlicher Kommunikationsstrecken.[1] Mittel- bis Langfristig soll der Hub auch die Planung und Steuerung der hoch-innovativen Quantenkommunikationsdienste über Satelliten (EuroQCI-Initiative[2]) beinhalten.

Das IRIS²-Programm zählt zu den wichtigsten zukünftigen Raumfahrtprojekten der EU. Diese innovative Raumfahrtstruktur soll sowohl den staatlichen europäischen Bedarf gewährleisten und gleichzeitig eine kommerzielle Tragfähigkeit aufbauen.