Stephan Hinz hat die Barbranche im letzten Jahrzehnt vorangetrieben wie kaum ein anderer: Er übertrug Techniken aus Sterneküche und Parfümerie auf die Bar, veröffentlichte preisgekrönte Fachbücher und entwickelte wegweisende Produktlösungen. Daneben gab Hinz sein Wissen in über 20 Ländern auf vier Kontinenten weiter und schulte mit seinem Team über 10.000 Gastronomen. Als Innovator der Branche erhielt er nun bei den renommierten FIZZZ-Awards diese Woche den begehrten Preis als „Erfolgsgastronom des Jahres“. In der Begründung der Jury heißt es: „Stephan Hinz ist ein wahrer Tausendsassa und hat sich mit seinen zahlreichen Aktivitäten einen Status als Visionär der modernen Gastronomie erarbeitet.“
Gastronom durch und durch
„Trotz all dieser Projekte bin ich in erster Linie Gastronom“, stellt Hinz klar. Grundstein seines Erfolgs ist die Kölner BarLittle Link, die er 2014 mit gerade einmal Mitte 20 eröffnete. Dort schuf Hinz den richtigen Rahmen für seine avantgardistischen Cocktailkreationen. Hinz blickt zurück: „Wenige Jahre vorher waren die Gäste noch nicht bereit für unsere Techniken und Aromen, darum haben wir unsere Konzepte erstmal bei Events in London, Dubai oder Hongkong erprobt.“ Bis heute verwöhnt Hinz Prominente und Stars weltweit bei exklusiven Caterings, von der privaten Yacht-Party bis zum internationalen Sport-Event. Seine Bar Little Link hat sich derweil als eine der besten und kreativsten Bars des Landes etabliert und wurde vielfach preisgekrönt. Auch mit seiner zweiten Bar in Köln, dem Grace & Grape setzte Hinz neue Maßstäbe. Unter dem Motto „Casual Glamour“ werden erstklassige Getränke in lässigem Rahmen vermittelt. „Wir sind nicht nur eine Cocktailbar, sondern auch eine Weinbar, aber bei uns geht alles etwas entspannter zu und ohne das ganze Getue drumherum“, erklärt Hinz. Für das innovative Konzept wurde das Grace & Grape vor kurzem als beste Bar Deutschlands beim Award der Gastfreundschaft ausgezeichnet.
Auf dem Weg zu neuen Geschmacksexpeditionen
Doch Stephan Hinz ruht sich nicht auf seinem Erfolg aus. Er verrät: „In wenigen Wochen eröffnen wir in de Kölner Südstadt das Punky Panda. Hier werden die Gäste eingeladen zu einer Expedition durch die Aromen Asiens – auf dem Teller und im Glas.“ Auch hier prägt Hinz‘ Kreativität das Angebot: Klassische Menüfolgen werden aufgebrochen, vielmehr wird eingeladen zum Kombinieren, Teilen und Probieren. Traditionelle Landesküchen werden verschmolzen und mit regionalen Zutaten neu interpretiert. Die Cocktails fallen nicht weniger innovativ aus, da wäre etwa der Coconut Hunt mit Bananen-Rum, Kalamansi, karbonisiertem Kokosnusswasser und Schokoladenstaub oder die Sushi Style Margarita mit Ingwer-Tequila, Limette, Gurke, Nori-Alge und Meersalz.
Gastronomie als Gesamterlebnis
Aber was treibt Hinz neben seiner Leidenschaft für die Gastronomie zu seinen vielen anderen Projekten an? „Ideen für neue Produkte sind bei mir immer aus der Praxis herausentstanden“, führt er aus. „Wenn ich ein Problem entdecke, für das der Markt keine Lösung bietet, entwickle ich selber etwas oder ich suche mir kompetente Partner zur Zusammenarbeit.“ Auf diese Weise entstanden etwa die Eisblockmaschine Ice Forward, die auch kleinen Bars die Produktion glasklarer Eiswürfel ermöglicht, die natürlichen Aperitifs von Root to Fruit sowie die Glasserie Perfect Serve Collection. „Ich habe gute Gastronomie immer als 360 Grad-Erlebnis verstanden. Selbst wenn der Service gut ist, geht es nicht nur um die Getränke oder das Essen. Stattdessen findet ein komplexes Zusammenspiel aus verschiedensten Faktoren statt, von Licht, Musik und Design bis zu Details wie dem richtigen Teller, der passenden Garnitur oder dem perfekten Eiswürfel. Diese Kleinigkeiten werden oft übersehen, aber machen am Ende den entscheidenden Unterschied aus.“, erklärt Hinz. Der Erfolg gibt ihm Recht.