Uni Köln baut Zentrum für Stoffwechselforschung mit 46 Millionen Euro von Bund und Ländern

  • Das neue Forschungszentrum soll ab 2019 auf dem Campus der Uniklinik an der Robert-Koch-Straße entstehen © Uniklinik/ Peter Sondermann City-Luftbilder
    Das neue Forschungszentrum soll ab 2019 auf dem Campus der Uniklinik an der Robert-Koch-Straße entstehen © Uniklinik/ Peter Sondermann City-Luftbilder
11.07.2018

Die Wissenschaftslandschaft im Raum Köln ist besonders im Bereich Life Science ausgeprägt und eine echte Stärke der Stadt – auch für den Meetingmarkt. Mit dem neuen Forschungszentrum für Stoffwechselforschung (ZfS) erhält die Universität zu Köln den Zuschlag von 46,6 Millionen Euro um die interdisziplinäre Erforschung des Feldes und besonders von Folgeerkrankungen wie Adipositas und Diabetes voranzutreiben. Entstehen wird das Gebäude zwischen 2019 und 2023 auf dem Gelände der Uniklinik Köln.

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) fördert den Forschungsbau. Etwa 90 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden dort in neun Arbeitsgruppen aus der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät zusammenarbeiten.

Ein wesentlicher Initiator des Projekts ist der Arzt und Wissenschaftler Professor Dr. Jens Brüning (Endokrinologie): „Ich bin froh, dass wir uns zukünftig noch intensiver wissenschaftlichen Fragen zu Stoffwechselerkrankungen widmen können. Köln ist mit seinen interdisziplinären und übergreifenden Forschungsaktivitäten und der Anbindung an die Spitzenmedizin der Uniklinik ein idealer Standort: Mit dem neuen Zentrum haben wir die Chance, ausgewiesene Translationsprozesse zu nutzen, damit Erkenntnisse schnell beim Patienten ankommen.“

Adipositas, die Fettleibigkeit, betrifft derzeit etwa 30 Prozent aller Menschen in Deutschland. Die Weltgesundheitsorganisation prognostiziert ab dem Jahr 2030 eine Abnahme der durchschnittlichen Lebenserwartung als Folge von Adipositas und Übergewicht. Diese Erkrankungen ziehen Folgeerkrankungen wie etwa Bluthochdruck, koronare Herzerkrankung, Zuckerkrankheit Typ 2, Krebs sowie verschiedener orthopädische und psychische Leiden nach sich. Etwa fünf Prozent aller Gesundheitsausgaben in den Industrieländern sind auf Adipositas zurückzuführen, in Deutschland etwa 30 Milliarden Euro jährlich.

Mit dem Zentrum für Stoffwechselforschung und dem parallel geplanten Ausbau des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung sowie der Interaktion mit dem Exzellenzcluster für altersassoziierte Erkrankungen CECAD, dem Zentrum für Molekulare Medizin, dem Kölner Zentrum für Genomik und dem Zentrum für Klinische Studien will sich Köln zu einem international führenden Standort in der Stoffwechselforschung entwickeln.